Bioethanol und BtL

A) Bioethanol

Als Bioethanol bezeichnet man Ethanol, das ausschließlich aus Biomasse oder den biologisch abbaubaren Anteilen von Abfällen hergestellt wurde und für die Verwendung als Biokraftstoff bestimmt ist. Bei den Rohstoffen, die für eine Alkoholerzeugung genutzt werden können, kann zwischen zucker- (Zuckerrüben, Zuckerhirse, Zuckerrohr), stärke- (Mais, Getreide, Kartoffel, Maniok, Topinambur) und cellulosehaltigen (Holz, Stroh) Pflanzenkomponenten (LCB-Ethanol) unterschieden werden.

Als Ausgangsstoff dient der in den Pflanzen enthaltene Zucker, der während einer Fermentation durch Hefepilze und Enzyme zu Ethanol vergoren wird. Bei stärkehaltigen Pflanzen wird die Stärke zunächst durch Enzyme in Zucker umgewandelt.

Gleiches gilt für zellulosehaltige Pflanzen. Bei der Vergärung entsteht als Nebenprodukt in großer Menge die so genannte Schlempe, die als Futtermittel oder Substrat für die Biogasherstellung dienen kann.

Ethanol enthält volumenbezogen etwa 65 % des Energiegehaltes verglichen mit konventionellem Ottokraftstoff (Benzin, Super, Super Plus). Bioethanol kann sowohl als Reinkraftstoff als auch als Mischkraftstoff, d. h. unter Zumischung zu konventionellem Ottokraftstoff eingesetzt werden.

In der Land und Forstwirtschaft spielt Bioethanol als Kraftstoff derzeit keine Rolle, da fast alle der Nutzfahrzeuge in diesen Bereichen mit Dieselmotoren ausgerüstet sind.

Weitergehende Informationen zu Bioethanol erhalten Sie z. B. auf den Themenseiten der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) oder beim Technologie und Förderzentrum (TFZ) im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe.

B) BTL-Kraftstoffe

BtL-Kraftstoffe gelten als so genannte Bioraftstoffe der zweiten Generation. Das bedeutet, dass sie ein breiteres Rohstoffspektrum haben als Biodiesel oder Bioethanol und z. B. auch cellulosereiche Biomasse wie Stroh und Holz genutzt werden kann. Vorteil ist, dass im Gegensatz zur Nutzung z. B. als Pflanzenöl- oder Biodieselkraftstoff, die ganze Pflanze vollständig verwertet wird. Der Kraftstoffertrag pro Hektar Anbaufläche könnte somit erhöht werden. Fragen der Humusbilanz und des Nährstoffhaushaltes im Boden dürfen dabei jedoch nicht außer Acht gelassen werden.

BTL-Kraftstoffe (Biomass to Liquid, deutsch: Biomasseverflüssigung) sind genau wie GtL-Kraftstoffe (Gas to Liquid) oder CtL-Kraftstoffe (Coal to Liquid) synthetische Kraftstoffe, die aus Biomasse (BtL), Gas (GtL) oder Kohle (CtL) hergestellt werden. Diese Kraftstoffe können genau auf die Anforderungen moderner Motorenkonzepte zugeschnitten werden.

Die Verfahren zur BtL-Produktion sind gegenwärtig noch in der Entwicklung und noch nicht konkurrenzfähig. Aktuell finden BtL-Kraftstoffe daher in land- und forstwirtschaftlichen Maschinen noch keine Anwendung.

Weitergehende Informationen zu BtL-Kraftstoffen erhalten Sie z. B. auf den Themenseiten der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) oder beim Technologie und Förderzentrum (TFZ) im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe.