Über fünf Jahre hinweg arbeitete sich ein Harvester über 7.650 Betriebsstunden durch die Bayerischen Staatsforsten - angetrieben mit Rapsöl. Mühsam? Keineswegs, so der Harvester-Fahrer zum aktuellen Zustand der Maschine. „Sie läuft immer noch wie sie soll und erreicht demnächst die 10000 h“.
Innerhalb seiner fünfjährigen Einsatzzeit wurde der Holzvollernter der EU Stufe IV vier Mal eingehend auf seine Emissionen untersucht. Die Ergebnisse können sich zeigen lassen und tun das auch in der Veröffentlichung der Wissenschaftler des TFZ Straubing Peter Emberger, Klaus Thuneke, Edgar Remmele und Johannes Ettl.

Hier die Übersetzung des Abstracts:

Die realen Fahremissionen eines EU-Forstvollernters der Stufe IV wurden viermal innerhalb von fünf Jahren gemessen, um das langfristige Emissionsverhalten zu beobachten. In diesem Zeitraum war der Harvester insgesamt 7650 h in Betrieb, davon 6300 h mit reinem Rapsölkraftstoff DIN 51605 (R100) und 1350 h mit herkömmlichem Dieselkraftstoff zu Beginn. Die Datenauswertung nach der einschlägigen EU-Verordnung 2017/655 zeigt, dass das Emissionsverhalten innerhalb der betrachteten fünf Jahre die gesetzlichen Anforderungen der Emissionsstufe IV einhält. Die erreichten 7650 Betriebsstunden entsprechen nach der EU-Verordnung 2016/1628 in etwa der Emissions-Dauerhaltbarkeitsperiode von 8000 h. Allerdings sind einige Unterschiede in den Emissionsergebnissen zwischen den einzelnen Messungen deutlich erkennbar. Sie sind hauptsächlich auf unterschiedliche Arbeitsprofile und unvermeidbare Zufallsereignisse zurückzuführen. Die detaillierte Analyse der Ergebnisse zeigte, dass die gemessenen Stickoxide (NOX ), Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe unter vergleichbaren Betriebsbedingungen über die Zeit auf dem gleichen Niveau blieben. Die Betriebszeit hatte also keinen signifikanten Einfluss auf die Emissionsleistung der Erntemaschine.

Während des Kaltstarts und der Betriebsunterbrechungen wurden höhere Stickoxid (NOX )-Konzentrationen im Abgas beobachtet, weil das Abgasnachbehandlungssystem nicht innerhalb seiner Betriebstemperatur lag. Wenn sich das Abgasnachbehandlungssystem innerhalb seines Betriebsbereichs befindet, sind die Abgasemissionen auf einem sehr niedrigen Niveau, was auf eine effiziente, saubere Verbrennung hinweist. Daraus lässt sich schließen, dass der Betrieb der Erntemaschine mit R100 keinen Einfluss auf auf das Emissionsverhalten hat und die Funktionalität des Abgasnachbehandlungssystems nicht beeinträchtigt.
 

Den gesamten Artikel finden Sie in englischer Version unter folgendem Link:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s42452-023-05414-8.pdf

Weitere Infos zum Harvester finden Sie zudem hier:

https://www.erneuerbar-tanken.de/im-einsatz/harvester