„Das Jahr 2030 ist gewissermaßen morgen. Wenn wir bis dahin unsere CO2-Emissionsreduktionsziele »Fit for 55« auch bei Landmaschinen erreichen wollen, sind Biokraftstoffe alternativlos. Reines Pflanzenöl ist der Kraftstoff, über den die Landwirtschaft selbst verfügen kann – eben Kraftstoff aus der Landwirtschaft für die Landwirtschaft.“
Dr. Udo Scheff, Director Mid and Utility Tractor Engineering bei John Deere.

Bereits im Januar 2023 startete offiziell das europäische Forschungs- und Demonstrationsprojekts „ResiTrac“ (Resilient Food Production with Green Tractors): Bei insgesamt zehn aktuellen John Deere Traktoren wurden die Motorsteuerungssoftware und einige Hardware-Komponenten derart angepasst, dass die Maschinen auch bzw. vorzugsweise mit reinem Pflanzenölkraftstoff betrieben werden können. Die Exemplare gehen für je zwei Jahre an landwirtschaftliche Betriebe in Italien, der Schweiz und Deutschland in den Praxistest, um die Tauglichkeit, die gleichbleibende Leistung, die Emissionen und den Kraftstoffverbrauch zu beweisen bzw. zu beobachten. Neu ist die Idee nicht, aber weiterhin so simpel wie genial: Die Traktoren werden nämlich ausschließlich mit nachhaltigem Pflanzenölkraftstoff aus heimischen Ölsaaten (je nach Region Soja, Raps, Sonnenblume oder Leindotter) betrieben werden. Erheblich weniger Emissionen, Versorgungssicherheit der und - durch die! - Landwirtschaft und eine Unabhängigkeit der Preisschwankungen fossiler Energie sind nur drei der zahlreichen Vorteile erneuerbarer Antriebsenergien.

Auftakt in Bayern:
Das Bayerische Staatsgut Schwarzenau hat Mitte August eben diesen ersten der zehn Traktoren erhalten, was der Erfüllung des Bayerischen Klimaschutzgesetzes sehr zu Gute kommt. Denn bis 2040 soll in keinem im Freistaat laufenden Traktor mehr fossiler Dieselkraftstoff zum Einsatz kommen. Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, äußerte sich dazu wie folgt: „Wir müssen bei den klimafreundlichen Antriebssystemen in der Land- und Forstwirtschaft einen deutlichen Schritt vorankommen und die erneuerbaren PS auf den Acker bringen. Wir fordern schon lange vom Bund wirksame Anreize und Unterstützung, zum Beispiel für pflanzenbasierte Kraftstoffe. Mit gutem Beispiel gehen wir voran und stellen die Maschinen der Staatsgüter auf erneuerbare Energien um. Ich danke John Deere, dem TFZ und den BaySG, dass sie uns dabei im Rahmen des Forschungsprojektes unterstützen.“

Mehr Informationen:
https://www.tfz.bayern.de/service/presse/335640/index.php