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Lage: Münchweiler, Rheinland-Pfalz
Genutzte Produkte: Rapsölkraftstoff, Holzhackschnitzel
Jährliche Nutzungsmengen: 14.5000 Liter Rapsölkraftstoff, circa 300 m3 Holzhackschnitzel
Herkunft: Eigenanbau
Webseite: www.klostermuehle.com

 


„Im Hinblick auf eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft mit regionaler Wertschöpfung und Nutzung eigener Produkte steht meiner Ansicht nach einem breiten Einsatz in der Landwirtschaft nichts entgegen. Der Preis für das speziell filtrierte Rapsöl steht dem jedoch aktuell entgegen. Hier könnte politische Unterstützung nicht schaden.“

Erik Jennewein, Landwirt


Die Hofanlage der Klostermühle zeugt von einer außergewöhnlichen Geschichtsträchtigkeit: Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals 1152 im Lorscher Codex und wechselte seither seinen Eigentümer zwischen verschiedenen Rittern über das Kloster Hornbach bis hin zum heutigen Betreiber Erik Jennewein. Dem mangelt es nicht an Kreativität, Engagement und Sinn für Nachhaltigkeit, um Landwirtschaft, Gastronomie und Hotellerie auf harmonische Weise zu kombinieren.

Als das Gut im Jahr 1928 in Familienbesitz kam, lag der Fokus zunächst vollkommen auf einem rein landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchkühen, Bullen und Schweinen. Erst 1986 wurde das Gebäude stückweise zu einem Urlaubsort ausgebaut und dient seit 1993 als Hotel mit Tagungsraum.

Inzwischen findet man auf dem Hof keine Tiere mehr, denn Erik Jennewein hat sich seit seiner Beteiligung 2002 zunehmend an der Ausweitung der Anbauflächen und der Umstrukturierung der Systematik gemäß einer Selbstversorgung versucht. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Die insgesamt 199 Hektar werden selbstverständlich in Fruchtfolge betrieben, sodass sich der Boden dank der Rotation regenerieren kann. Da die Böden unterschiedliche Qualitäten aufweisen, werden die Parzellen inzwischen mit zwei verschiedenen Fruchtfolgen bestellt, die ein Sortiment aus Getreide- und Gemüsearten sowie Hülsenfrüchten liefern. Eine Hackschnitzelanlage versorgt grundsätzlich die Heizungsanlage sowie den Warmwasserbedarf (die Spitzenlast wird mittels einer Gasheizung kompensiert), während die Photovoltaikanlage immerhin zu 45 Prozent den Strombedarf deckt. Geht es noch nachhaltiger? Erfreulicherweise ja, denn der Kraftstoffverbrauch für den umfangreichen Fuhrpark wird zu knapp 50 Prozent mit Rapsöl bestellt. Verbraucht wird das Pflanzenöl von einem John Deere 6150R, der seit 2014 auf dem Hof in Betrieb ist und schon mehr als 3.000 Arbeitsstunden geleistet hat. Aus technischer Sicht gab es zu Beginn etwas Probleme mit dem Start bei kaltem Wetter, doch konnten diese behoben werden und treten seither nur noch selten auf. Nun muss man sich bei entsprechenden Witterungen lediglich auf eine dreiminütige Vorglühzeit einstellen. Während die Leistung also zufriedenstellend ist, gibt es aufgrund der politischen Rahmenbedingungen den allseits bekannten Haken, dass diese nachhaltige Kraftstoffalternative nicht so subventioniert wird, wie der Agrardiesel: Je nach Preisfluktuation müssen pro Liter bis zu 20 Cent pro Liter mehr berechnet werden. Auch Herr Jennewein hofft daher, dass durch die EU sowie durch die Bundesregierung bald eindeutige Signale kommen werden, um dem vielseitigen flüssigen Gold mehr Platz auf dem Markt zu bieten.


Hotel Restaurant Klostermühle KG

Mühlstrasse 19
67728 Münchweiler

Bildnachweise: Hotel Restaurant Klostermühle KG