Lage Ohrenbach, Bayern
Tätigkeitsfelder Klassische Landwirtschaft, Schweinemast und Erzeuger von Bioenergie
Nutzungsmenge Rapsöl 20.000 Liter Rapsölkraftstoff und 5.000 Liter Futteröl
Herkunft Angebaut in Mitelfranken und gepresst von der regionalen Ölmühle Weinmann

„Der Einsatz von regenerativ produzierten Energieträgern führt großräumig und langfristig gesehen zu einer geringeren CO2-Belastung im Vergleich zu fossilen Energieträgern. Das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid wird von den nachwachsenden Erzeugerpflanzen wieder aufgenommen und in neue Energie umgesetzt.“

Jürgen Pfänder, Landwirt


Nachhaltigkeit wird auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Jürgen Pfänder groß geschrieben,- und zwar in Form von allen drei Säulen der Nachhaltigkeit:

Zum einen gibt es den sozialen Aspekt, denn der Betrieb bildet seit 1997 jährlich zwei Auszubildende in verschiedenen Lehrjahren bzw. Auszubildende im dualen Studium im Praxisjahr oder Praktikanten der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf im Praxissemester aus. In dieser Zeit werden die heranwachsenden Landwirte und Landwirtinnen mit der Nahrungsmittelproduktion und Vermarktung, der Rohstoff- und Energieerzeugung und dem Erhalt und der Pflege der Kulturlandschaft auf praktischer Ebene vertraut gemacht.

Auch der wirtschaftliche Sektor wird in diesem Betrieb ausreichend berücksichtigt: durch „Smart Farming“, wie „Section Control“ Technik im Bereich Aussaat und Pflanzenschutz oder der GPS-gesteuerten Düngung ist es Jürgen Pfänder möglich, seine Anbauflächen gezielt und damit ausgesprochen effizient zu bestellen. Die Reduzierung der Dünge- und Pflanzenschutzmittel kommt nicht nur der Umwelt zu Gute, sondern erleichtert auch die finanzielle Belastung des Betriebes. Somit können hier bis zu 5 % der Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingespart werden.

Und dann bleibt da natürlich auch der ökologische Faktor, der nicht nur die soeben erwähnte Senkung von eingesetzten Dünge- und Pflanzenschutzmitteln umfasst, sondern noch viel weiter geht:

Seit 2004 nutzt Pfänders Hof die Gülle aus dem eigenen Mastschweinestall sowie Mist von anderen Betrieben ebenso wie nachwachsende Rohstoffe (Silomais, Zuckerrüben, Grünroggen und Grassilage), um in der betrieblichen Biogas-Anlage Energie in Form von Wärme und Strom herzustellen. Die bei der Stromgewinnung entstehende Wärme wird als Nahwärme zum Heizen von Wohnhäusern und Gewerbebetrieben verwendet, wodurch sich wiederum der Einsatz fossiler Brennstoffe erheblich reduzieren lässt.

Auch ein räumlich etwas entfernt gelegenes Satelliten-Blockheizkraftwerk gewährt einen Vorteil, da die anfallende Abwärme in das bestehende Nahwärmenetz von Gailshofen eingespeist werden kann. Außerdem übertreffen die inzwischen 4 Photovolatikanlagen den Strombedarf des Betriebes bei weitem, der Überschuss wird ins öffentliche Versorgungsnetz eingespeist.

Besonders stolz ist Jürgen Pfänder aber auf seine beiden Traktoren: 

Im Jahr 2005 ließ Jürgen Pfänder seinen Fendt Vario 815 zum Betrieb mit kaltgepresstem Rapsöl im 1-Tank-System umrüsten. Veranlasst wurde er dazu zum einen beim Hinblick auf die endlichen fossilen Ressourcen, zum anderen aber auch durch das Bewusstsein hinsichtlich der dadurch möglichen Einsparung an CO2-Emissionen.

Ferner begeistern ihn auch die regionale Wertschöpfung und der Kreislaufgedanke, also den eigenen Kraftstoff selbst anzubauen, in der Region herstellen zu lassen und dann als Treibstoff zu verwenden. Dies hat ihn auch dazu bewegt, seinen Fuhrpark im Jahre 2010 um einen weiteren Rapsölschlepper, einen Fendt Vario 820 Greentec, aber mit 2-Tank System, zu ergänzen, da dieser im täglichen Betrieb keine Einschränkungen hinsichtlich der Performance und der Alltagstauglichkeit hinnehmen muss. Auch hinsichtlich der Leistungsentfaltung als auch dem Kraftstoffverbrauch hat Jürgen Pfänder sehr positive Erfahrungen gemacht.

Weitere Informationen zu Jürgen Pfänder finden Sie hier: www.juergen-pfaender.de.